Nachgefragt bei der Bezirksversammlung: wie geht es weiter in der Großen Brunnenstraße?

25. Oktober 2022
Nachdem die Sperrung der Großen Brunnenstraße zwischen Eulenstraße und Ottenser Hauptstraße wieder aufgehoben wurde, fragen wir uns natürlich, was alles bei der Planung schiefgelaufen ist. Und wir fragen auch bei der Bezirksversammlung nach:

Sehr geehrte Frau von Berg,
sehr geehrte Frau Wolpert,
sehr geehrte Mitglieder der Bezirksversammlung Altona,

nachdem ein kleiner Teil der Großen Brunnenstraße (GBS) verkehrsberuhigt und der Durchgangsverkehr in einem größeren Teil Ottensens zumindest erschwert wurde, sind wir, die Bürgerinitiative OTTENSER GESTALTEN (OG), sehr befremdet, dass die Poller über Nacht abgebaut wurden und die Durchfahrt wieder erlaubt wurde.

Auch betrachten wir mit großer Skepsis die Kommunikation und Arbeit des Bezirks, die unserer Meinung nach eher zu Frustration führen, als dass sie für die Durchführung des Projekts „freiRaum Ottensen“ hilfreich sein könnten.

Es ist für uns unverständlich, dass aus den Erfahrungen von „Ottensen macht Platz“ nicht gelernt wurde und handwerklich sauberer gearbeitet wird. Erneut haben wir eine Maßnahme, die gerichtlich beanstandet und erst einmal zurückgenommen wurde musste. Wenn schon Maßnahmen bei 50 Metern Straße nicht erfolgreich umgesetzt werden können, wie soll es dann erst mit der kompletten Ottenser Hauptstraße und Bahrenfelder Straße werden?

Wir sind der Meinung, dass ein Großteil des Problems in der mangelhaften Kommunikation des Bezirks liegt. Aus Gesprächen mit Anwohner:innen auf dem Straßenfest wissen wir, dass keine der zuständigen Stellen die Anwohner:innen und besonders die Geschäftsleute vor der Einführung informiert haben.

Und so haben wir auf der einen Seite Anwohner:innen und Geschäftsleute, die sich schlecht informiert fühlen und dabei um ihre Anlieferung, die Durchfahrt der Straße und Parkplätze fürchten – und als Konsequenz klagen. Auf der anderen Seite gibt es Anwohner:innen, die sich freuen, ihre Kinder auf der Straße spielen lassen zu können – und diesen dann eine Woche später erklären müssen, dass sie jetzt doch nicht mehr „einfach so“ auf ihre Straße laufen können.

Aus den Untersuchungen der TUHH wissen wir, dass ein großer Teil der Bevölkerung Ottensens offen für die Verkehrswende ist. Aber darauf ausruhen darf sich der Bezirk nicht, Zustimmung kann auch wieder verloren gehen.

Wie also umgehen mit der Situation? Vom Bezirk würden wir gern wissen:

Wie geht es weiter mit der Verkehrsberuhigung in der Großen Brunnenstraße? Die Bürger:innen können erwarten, dass aktiv und transparent z.B. auf der Website kommuniziert wird, an welchen formalen Fehlern das Gericht seine Entscheidung festgemacht hat. Und auch hier sollte sichergestellt werden, dass die formale Umsetzung zukünftig rechtssicher erfolgt. Wie will der Bezirk in Zukunft so proaktiv kommunizieren, dass direkt Betroffene auch erreicht werden, und die Chance haben, sich auf eine Veränderung ihrer Umgebung einzustellen?

Wir sind uns bewusst, dass gute Kommunikation großen personellen Aufwand und viel Zeit erfordert, sind uns aber sicher, dass sie sich lohnt, weil nur sie die positive Energie des Umgestaltungsprozesses sichert.

Über eine Antwort der Bezirksversammlung würden wir uns sehr freuen.

OTTENSER GESTALTEN

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